Dorfkirche Spaatz

Dorfkirche Spaatz

Spaatzer Hauptstraße

14715 Havelaue OT Spaatz

Schlüssel über Matthias Schlüter, Spaatzer Hauptstraße 34, Tel. 0162 8155266

vom 01.04. bis 31.10. täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet

 

In einer schriftlichen Quelle aus dem Jahr 1245 wird der Ort „Tydericus de Spadiz“ erstmals erwähnt. Urkundlich erwähnt wurde Spaatz 1441.

Die Familie von der Hagen war seit dieser Zeit mit dem Dorf belehnt. 1710 wurde das Gut an den Krüger Dahms verkauft. Später waren die Herren von Knoblauch, von Wuthenow und von Treskow Eigentümer. Nach 1810 ging das Gut an die Familie Demuth.

Spaatz wurde 1566 von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Zwei Brände im Jahre 1700 zerstörten Teile der Kirche und mehrere Gebäude des Dorfes.

Die ursprünglich frühgotische Kirche wurde Mitte des 13. Jahrhundert erbaut und ist die älteste Feldsteinkirche in der Gegend. Sie wurde aus gespaltenen, ihre Ecken aus scharfkantig behauenen Feldsteinen errichtet. Die beiden Südportale aus Backstein wahrscheinlich entstand 1429.

1706 erhielt die Kirche den Fachwerkturm vom Baumeister M. Zotzmannen aus Prietzen, der Haube und Laterne trägt. 1730 wurde an der Südseite des Chores ein Fachwerkanbau, als Leichenhalle, angefügt.

Der Spätrenaissance Retabelaltar ist laut einer Inschrift auf den 29. Juni 1647 datiert.

Den Altar schmücken drei Ölgemälde auf einem Altaraufsatz aus Holz, der 1957 restauriert wurde.

Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt auch die Kanzel an der Nordseite der Kirche. Der Unterbau wurde 1821 während einer Restaurierung erneuert.

1957 wurden die hölzernen Ausstattungstücke, Altar und Kanzel, restauriert. Eine umfassende Sanierung des Kirchturmes fan 1999/2000 statt.

Auf der westlichen Empore wurde 1878 vom Orgelbauer Lütkemüller aus Wittstock eine Orgel aufgestellt, die noch spielbar ist. 1904 erfolgte durch Alexander Schuke aus Potsdam eine Dispositionsänderung. Die Zinnpfeifen wurden 1917 für die Rüstungsproduktion beschlagnahmt. Ulrich Fahlberg aus Eberswalde führte 1987 eine Generalreparatur durch.

Sehenswert sind ein silberner Kelch aus dem 14./15. Jahrhundert und das Taufbecken von 1690.

Die ehemaligen drei Kupferglocken mussten im Jahre 1917 abgeliefert werden und wurden später durch Gussstahlglocken ersetzt.

Der Sage nach bauten die seit altersher in Spaatz ansässigen Zwerge die Kirche aus Dankbarkeit für die Hilfe der Zuwanderer. Deshalb hätte die Kirche auch dieses für das Havelland seltene Aussehen.