Patronatskirche Milow

Patronatskirche Milow

Stremmestraße

14715 Milower Land OT Milow

Informationen im Schaukasten an der Kirche

 

Milow, am Zusammenfluß von Havel und Stremme gelegen, ist ein Ort mit interessanter geschichtler Vergangenheit. Der Name ist wenedischen Ursprungs und bedeutet soviel wie „Lieblingsort“.

Als Standort einer Buirg an einem strategisch wichtigen Havelübergang wurde Milow 1144 urkundlich erwähnt.

Die erste Kirche von 1240 war im Dreißigjährigen Krieg mit dem gesamten Dorf abgebrannt. 1695 erfolgte der Neubau der Kirche direkt über dem Vorgängerbau unter Verwendung einiger Elemente der alten Kirche. Es entstand ein stattlicher Fachwerkbau von sechs Fensterachsen Länge, aus dessen Satteldach im Westen ein mit welscher Haube und hoher offener Laterne versehener Turm heraustritt.

Der Retabelaltar ist bauzeitlich und mit geschwungenen Säulen und Volutenwangen aus Knorpelwerk mit Engelputti versehen. Die Pedrella zeigt das letzte Abendmahl, das Altarblatt die Kreuzigungsszene.

Die 1702 gestiftete polyglotte Holzkanzel auf der Südseite ist mit Volutenpilastern mit Rundbogenfeldern zwischen den Volutenpilastern versehen, deren Gemälde die vier Evangelisten und zwei Stifterfiguren darstellen. Die Schalldecke hängt frei darüber.

Die Emporenbrüstung an der Nord- uns Westseite sowie die vordere Gestühlbrüstung zeigen 37 Gemälde von Halbfiguren der Erzväter, Richter und Könige des Alten Testaments, Propheten, Apostel und Christi als Salvator Mundi (Erlöser der Welt)

An der Ostwand, zwischen Loge und Altar. Befindet sich ein Sandsteinepitaph des Stifterpaares dieser Kirche, Johann Sigismund von Treskow und Anna Elisabeth, geb. von Katte, dass deren drei Söhne errichten ließen.

Die Milower Kirche besticht durch die Unzahl von Engeln und biblischen Gestalten, die sie ausschmücken. Damit ist sie ein großes Bilderbuch des christlichen Glaubens. Darunter mischen sich Erinnerungen an die Familie von Treskow, die die Kirche 1695 wiederaufgebaut hat. Wer die Kirche betritt, der sollte sich einlassen auf ihre Glaubensaussagen. Eine der wichtigsten davon lautet, dass der Himmel Gottes sich dort über den Menschen eröffnet, wo sie zum Gebet, zur Predigt und zur Kirchenmusik zusammenkommen.

Im Milower Glockenturm befinden sich eine 1575 von Joachim Jenderich aus Havelberg und eine zur Wiedervereinigung 1989 von den Nachfahren der Familie von Treskow gestiftete Glocke.