Dorfkirche Kleßen

Dorfkirche Kleßen

Dorfstraße 24

14728 Kleßen-Görne OT Kleßen

Öffnung nach tel. Absprache mit Christine Hess-Haacke, Dorfstr. 13, Tel. 033235-22611

 

Kleßen gehört zu den ältesten Orten der Umgebung. Eine erste, allerdings nur indirekte urkundliche Erwähnung, stammt aus dem Jahr 1230 „Clestim“. In diesem Jahr wurde ein Johann von Cletsim als Zeuge in einem in Kyritz geführten Prozess erwähnt. Das Gut Kleßen gehörte von 1352 bis 1872 der Familie von Bredow. Es wird davon ausgegangen, dass im Ort bereits früh ein Ritterhof, möglicherweise auch eine Burganlage bestand. 1642 wurde das Bestehen eines Turms und einer Mauer erwähnt.

Von einer Kirche im Dorf wurde bereits 1541 („Tochterkirche von Görne“) berichtet.

Die heutige Fachwerkkirche in Saalform stammt aus dem Jahr 1698, mit einem Turm von 1886. Zuletzt wurde 1927 das Gotteshaus in einen massiven Putzbau verändert. Der hölzerne Kanzelaltar stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, die hölzerne Taufe aus dem Jahre 1607. Die Patronatsempore trägt Wappen und Inschriften.

Das barocke, mit Akanthuswerk verzierte Orgelgehäuse in der Emporbrüstung umschloss einst ein 1717 vom altmärkischen Orgelbauer Christian Kreynow, einem Schüler des berühmten Hamburger Meisters Arp Schnitger, erbaut. Heute befindet sich darin ein 1932 von Gustav Heinze aus Sorau erbautes Instrument mit sieben Registern auf zwei Manualen und Pedal mit pneumatischen Kegelladen. Sie wurde 1994 instandgesetzt.

Von dem Dreiklang-Bronzegeläut ist heute nur noch die älteste 1594 von Heinrich Borstelmann in Magdenurg gefertigte Glocke erhalten mit der Widmung „SIT NOMEN DOMINI BENEDECTUM2 8Der Name des Herren sei gepriesen). 1921 gesellte sich eine Stahlgussglocke hinzu.

Eine Schule war ab Mitte des 17. Jahrhunderts in Kleßen bekannt. Das noch heute sichtbare ehemalige Schulhaus wurde 1854 gebaut. Aus dem 19. Jahrhundert erfährt man von drei verheerenden Feuerbrünsten im Dorf. 1803 zum Beispiel soll durch unkontrolliertes "Speckausbraten" bei einem Bauern das Dorf fast vollständig niedergebrannt worden sein. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts lebten in Kleßen bereits wieder 400 Einwohner.