weltweiter „Tag der Sonnenbrille“ im Optik Industriemuseum Rathenow
Ein interessanter Neuzugang in der Sammlung des Optik Industrie Museums ist diese Doppelbrille. Anschaulich wird hier ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Sonnenbrille gezeigt.
Diese Doppelbrille (um 1800) mit K-Steg hat seitlich rückklappbare, grün eingefärbte Gläser als Lichtschutz.
1797 erfand der Engländer John Richardson eine Doppelbrille, bei der sich seitlich grüne Gläser vor die eigentlichen Brillengläser klappen ließen. Dies war eine sehr elegante Lösung, denn die Schutzgläser wurden nur bei Bedarf vor die korrigierenden geklappt. Damit war ein Problem gelöst, das verschiedene Optiker schon im 18. Jahrhundert beschäftigt hatte: die Frage, wie Brillenträger ihre Augen vor zu starkem Licht schützen konnten. Die Fertigung korrigierender Brillengläser aus farbigem Glas war problematisch, weil Rand und Mittelbereich der Gläser wegen ihrer unterschiedlichen Dicke eine verschieden starke Färbung aufgewiesen hätten.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein war diese Brillenart sehr beliebt. Die farbigen Gläser konnten vor die eigentlichen korrigierenden Brillengläser geklappt werden. Solche Brillen fanden häufig auch als Reisebrille Verwendung.
Die Idee wird auch heute noch auf ähnliche Weise umgesetzt. Mit einem Sonnenbrillen-Clip, der an der Brille befestigt wird, kann diese ganz einfach als Sonnenbrille genutzt werden.
Bild zur Meldung: Fotos: Kulturzentrum Rathenow/ Pressestelle